In unserer Praxis führen wir vielfältige Operationen durch. Das Wichtigste jedoch bei jeder OP ist eine gutes Narkoseregime.
Bei der Injektion zur Narkoseeinleitung sind bei uns Hundebesitzer immer dabei, da Hunde dann leichter bzw. beruhigter in Narkose gehen. Zur Narkosevertiefung und -überwachung wird dann ein Venenzugang gelegt und anschließend intubiert. Die Narkosevertiefung mittels Inhalation über den Tubus wird durch ein Pulsoxymeter kontrolliert. Dieses gibt die Sauerstoffsättigung des Blutes an und überwacht die Herzfrequenz. Ein Atemmonitor, der die Atemfrequenz misst, vervollständigt die technische Überwachung. Währenddessen überwacht Angelika Herr das Tier persönlich, indem sie unter anderem die Lage der Augäpfel, die Pupillengröße und den Lidschlußreflex überprüft, die Körpertemperatur kontrolliert und bei Bedarf das Tier mit dem Stethoskop direkt abhört.
Katzen gehen leichter ohne den Besitzer in Narkose, da sie nach Applikation der Injektiosnarkose in einen dunklen, ruhigen Raum verbracht werden. Die Routineoperationen erfolgen mittels reiner Injektionsnarkose, die aber auch über einen Venenzugang gesteuert und mittels der oben angeführten Geräte bzw. auch individuell personell überwacht werden. Sollten länger andauernde Operationen wie z.B. knochenchirurgische notwendig sein, intubieren wir auch Katzen.
Unsere Narkosen für die Heimtiere sind reine Injektionsnarkosen modernster Art, die sehr gut toleriert werden und komplett reversibel sind. Somit ist gewährleistet, dass diese Tiere sofort wieder anfangen zu fressen, was extrem wichtig ist wegen ihres empfindlichen Verdauungssystems.
Die ersten Stunden nach der Operation sind immer die kritischsten. Es ist wichtig, dass Herz-und Kreislaufsystem wieder voll funktionieren und dass die Körpertemperatur nach der Narkose wieder eingenständig reguliert wird. So lange wird Ihr Tier bei uns überwacht und liegt während der Aufwachphase in einer Box auf einer Wärmematte in unserer Tierstation.
Prinzipiell nehmen Sie als unsere Kunden ihr frisch operiertes Tier immer im komplett wachen und gehfähigen Zustand am gleichen Tag mit nach Hause. In der Regel trinken und fressen die Tier schon wenige Stunden nach der Operation wieder.
Weichteilchirurgie
Zu den Weichteiloperationen zählen chirurgische Eingriffe wie Kastrationen, Tumoroperationen, Entfernung von Fremdkörpern aus Magen- und Darm, Entfernung von Harnsteinen aus der Harnblase.
Bei der Kastration entfernen wir bei allen Tierarten primär nur die Eierstöcke bzw. die Hoden. Nur bei der Hündin entfernen wir auch die Gebärmutter, um sicher zu gehen, dass kein Gebärmuttergewebe sich entzünden kann, falls doch noch hormonell aktives Eierstocksgewebe vorhanden sein könnte. Sollte die Gebärmutter krankhaft verändert sein, werden auch bei Katzen und bei Heimtieren – wir führen auch Kastrationen an weiblichen Meerschweinchen und weiblichen Kaninchen durch – die Gebärmutter komplett entfernt.
Tumoroperation ist nicht gleich Tumoroperation. Bei den Tumoren der Gesäugeleiste ist es z.B. häufig notwendig, dass nicht nur der Tumor isoliert entfernt wird, sondern dass zur Metastasierungsprophylaxe die ganze Milchleiste samt zugehörigem Lymphknoten entfernt und manchmal zugleich auch noch eine Kastration vorgenommen wird. Andere Tumoren wiederum wie das Fibrosarkom der Katze sollten mittlerweile zumindest bei der Zweitoperation nach erfolgter pathohistologischer Diagnosestellung in einem größeren Tiermedizinischen Zentrum operiert werden. Dort können die Ausläufer dieses sehr verzweigt wachsenden Tumors bildlich dargestellt und entsprechend radikal operiert werden.
Wir haben in unserer Praxis auch die Möglichkeit, kleinere Tumoren, Warzen etc. mittels Cryotherapie zu behandeln.
Knochenchirurgie
Viele Brüche sind durch konservative Maßnahmen wie Ruhigstellung durch Schienenverband oder konsequenter Leinenzwang oder mehrwöchiger Boxenaufenthalt heilbar. Hierfür liegen uns verschiedene Verbandsmaterialen vor und wir können Katzenbesitzern eine übergroße Box gegen kleines Entgelt zur Verfügung stellen.
Manche Gelenkserkrankungen und Knochenbrüche, die früher noch den sicheren Tod eines Tieres bedeutet hätten, können heute chirurgisch versorgt werden. So können wir dank moderner Techniken nicht nur bei Hunden und Katzen, sondern auch bei Kaninchen und anderen kleinen Haustieren, komplizierte Knochenbrüche sehr häufig behandeln und heilen. Dabei werden die Knochensplitter mit Platten, Schrauben und speziellen Vorrichtungen so stabilisiert und fixiert, dass sie sicher wieder zusammenwachsen können. Kreuzbandrisse bei Katzen und kleinen Hunderassen können wir mittels der Methodik nach Flo stabilisieren.
Sollten kompliziertere knochenchirurgische Verfahren zur Versorgung Ihres Tieres notwendig sein, wählen wir mit Ihnen die nächstgelegene Tierklinik bzw. den nächstgelegenen Tierchirurgen unseres bzw. Ihres Vertrauens aus und überweisen Sie zur Therapie der nachfolgenden orthopädischen Probleme:
- Kreuzbandriss (Verfahren nach TPLO)
- Bandscheibenvorfall
- Hüftgelenksdysplasie (Hüftersatz, Umstellungsosteotomie, Goldakupunktur)
- fragmentiertem Processus Coronoideus (arthroskopisch)
- fragmentiertem Processus Anconaeus (arthroskopisch)
- OCD – Osteochondrosis dissecans (arthroskopisch)
- Patellaluxation
Augenheilkunde
Diagnose und Therapie von Bindehaut- und Hornhauterkrankungen gehören zu unserer alltäglichen Praxis. Wir können mittels eines Tonopens den Augendruck Ihres Tieres messen und je nachdem die Therapie eines Glaukoms (Grüner Star) einleiten. Lidrandtumore versorgen wir chirurgisch. Und sollte ein Augapfel irreversibel geschädigt sein, beherrschen wir die OP-Technik der Enukleation, d.h. Entfernung des Augapfels, die dem Tier wieder ein schmerzfreies Leben ermöglicht.
Sollte Ihr Tier an einer der unten aufgeführten Augenerkrankungen leiden, überweisen wir Sie an einen unserer Kollegen mit der Zusatzqualifikation Tierärztliche Augenheilkunde.
- Katarakt (grauer Star)
- Linsenluxation
- falsch wachsende Wimpern
- Makroblepharon (zu große Lidspalte)
- Entropium (Einwärtsdrehung des Augenlides)
- Ektropium (Auswärtsdrehung des Augenlides)